Was Putin nicht gelesen…

Eine Verbesserung der Lebensumstände geht oft mit einer Verschlechterung der Lebensinhalte einher, meint Houellebecq in seinem neuesten Buch „Vernichten“. So im Sinne: Wirst du reicher, mächtiger, wirst du wohl eher blöder, einfältiger, vielleicht auch neurotischer.

 

Putin: So ein Menschen von dem es kaum vorstellbar ist, dass er sich selbst achtet, der aber ziemlich gut zu schlafen scheint, scheint ja wahrscheinlich auch keine Bücher zu lesen.

Bei uns lesen immerhin 95 % nix. Und von den 5 Prozent, die lesen, lesen achtzig Prozent Bestseller. (Nebenbei: bleibt also noch etwa 1 Prozent, die irgendeinen Lerneffekt haben.)

Putin will vielleicht zur Zeit auch nur seine Lebensumstände etwas verbessern, oder verhindern, dass sie sich verschlechtern. Guat, dazu könnte er auch einfach mehr lesen – wohl besser nicht die Strategie-Berichte seiner Geheimdienst-Analphabeten.

OK, vielleicht hat er wenigstens bei Tolstoi die napoleonischen Kriege mal durchgekaut?

Sieht aber nicht so aus. Oder er hätte beiläufig bei der Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk mitbekommen können, dass Menschen, die an einer Psychose leiden, fast vollständig ihre Lesefähigkeit verlieren. Hat er wahrscheinlich auch. Aber fast sicher bin ich, dass er sich kaum bei Thomas Mann von der Schwindsucht kurieren lassen konnte.

Guat, ihm als Deutschkenner, damals in Dresden stationiert, würden wir natürlich liebend gern den jungen Werther Goethes empfehlen. Der gab ja den Impuls für einen Selbstmord. Aber wahrscheinlich hat ihm Bussi-Freund Schröder da auch nicht aufgeklärt.

Alles Deutsche ist dann doch wieder nicht lesenswert. Aber er, als Petersburger, kennt er vielleicht noch die Hitlersche Direktive zu seiner Heimatstadt: „Der Führer hat beschlossen, die Stadt Petersburg vom Antlitz der Erde zu tilgen.“ Die Geschichte wiederholt sich gerne. Mariupol lässt grüssen.

Er liebt vielleicht lieber den Text über den Wolf, der sich als das Rotkäppchen ausgibt…Aber wahrscheinlich haben die ihm die Antidepressiva und die grossen Erektionshelferlein klein gemacht und unter seinen Borscht gemischt.

OK, der übergrosse Kreml-Verhandlungstisch hat vielleicht ein schlechtes Literatur-Karma und keine Leselampe.

Der Tisch ist noch nicht, wird aber vielleicht auch noch Literatur. Vielleicht wie die letzte Aufzeichnung seiner Herzmaschine vor dem finalen waagrechten Strich nach dem Kriegsverbrecher-Tribunal im 2024.

So gesehen, nützt dann lesen nix. Die Lebenskompetenz aufpeppen, kann man ja mit Menschen-Verlustrapporten kaum…

Wahrscheinlich gibts eh nach der feuchtmuffigen Schutzbunker-Zeit eine neue Art von Literatur, so aus dem unansehnlichen Voll-Verwüstungs-Zonenrandgebiet der russischen Literatur: die Paralympic-Trophy für T-72-Besatzungen, den Integrationsbambi für abgesetzte Russische Generäle oder auch den Friedens-Literatur-Preis für Lavrow….

Ja klar, alles beginnt immer mit der Sprache. Russisch mit Kaputthintergrund gibts jetzt auch bald.

 

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Stromprollitik

„Haben sie Allergien?“ Fragt man immer öfter an allen unmöglichen Orten. Ja, hab’ ich, aber nur ab und zu mal eine Polit-Allergie. Zur Zeit ist es die Stromallergie.

Der Strom ist jetzt auch schon in den SVP-Hosen. Die Russen sind nicht mehr so glaubwürdig. Und die Putinfreundlichkeit mit Fossil-Liebe hat nicht so recht geklappt.

Den Strom-General wollen sie jetzt auch nicht mehr so recht, nachdem soviele russische abgeschossen wurden. Guat, es gibt halt so etwas wie ein Gehör für Sätze und Worte, das sie nicht haben. Klar, die SVP-Themen schiessen sich immer wieder selber ab, sind ja immer wieder selbstreinigend. Kommen aber immer wieder mit hirnloser Beharrlichkeit.

Wie eine Horde durchgegangener Oldworld-Nashörner überbieten sie sich im Schweiz-Rettenwollen – und merken nicht, dass sie dabei  das Welt-Überleben tottrampen.

 

Die Apokalypse-Bewirtschaftung lohnt sich bei dieser Klientel ( ablenken vom Klimaschutz – schliesslich will man an fossilen Brennstoffen weiter verdienen..)

Wie Putzervögel auf dem Rücken eines Nilpferdes picken sie mit ihren Vorstössen zwischen den Speckfalten der Wohlstandschweiz herum, um sie sauber zu halten. Zum Beispiel auch gegen die Klimaschützer.

Welche Dinosaurierart war es, die interessiert verfolgt hat, wie sich eine andere Dinosaurierart in ein Bein weit unten verbeisst – bis irgendwann in ihrem Hirn die Nachricht angekommen ist, dass es ihr eigenes Bein ist, das da gerade gefressen wird?

Jahrelang den Umbau zu erneuerbaren Strom mit allem verhindern, und dann wegen der Stromlücke motzen. Das ist SVP.

Klar, weder die Fossil-Gruftis noch ich möchten unser gutes Schweizer-Leben aufgeben. Das schlichte Verneinen (Ich will das nicht, dass es wahr ist!) das All-you-can-eat Buffet der Schweiz…unseren Wohlstands-Bonbonladen versauen; kommt nicht in die Tüte.

Aber eigentlich brauchen wir alle Energieformen – vielleicht nur nicht die russischen Weltfresser aus Öl und Gas. Jeden Mix. Aber die SVPler wollen vielleicht immer noch nicht wissen, dass Fossile so wie wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck sind, auf Dauer lebensgefährlich.

Ich kann das natürlich als sinnfreies Kommunikat wahrnehmen. Ja mit so einem Strom-General, so guisanmässig ist das wohl zu lösen… mit so einer Rekruten-Pädagogik à la russe…

Solange man an den Fossilen mitverdient, will man noch nicht geistig diversifizieren.

Die hochbezahlen PRler, Furrer–Hugi und Konsorten , werden das für viel Geld unter die Leute bringen. Atomisiert werden sie da kommunizieren. Man weiss ja nie, ob es in 25 Jahren tatsächlich sichere A-Werke geben könnte. Konjunktiv.

 

Ist OK, für Leute, die soviel Vermögen haben, aber nicht das Vermögen etwas differenzierter in die Vergangenheit zu schauen oder gar in sich hineinzuschauen. Ist halt ihr kümmerlicher Möglichkeitssinn..kombiniert mit ihren Empörungsgesichtern mit Schnappatmung, gell Frau Bircher und Herr Imark,.

Mit kaschierter Verdruckstheit manipulieren sie ihre Trollbasis (oder sagt man Prollbasis?)

Ihre Brüllphilosophen werden das dann schon unter die Leute bringen.
Sie sind aber erfolgeich, so als Tubbelmagneten. Und schleichen sich so an. Zwielichtig, putinig, pseudo-volkig eben.

Auch in Graubünden. Man bringt einen Regierungsratskandidaten, Hug, der  ist so harmlos: gell, einer von uns, Steinbock, Architekt sogar, und ein guter Gemeindepräsident.

Und Martullo, die Superreiche, zwar wirtschaftlich kompetent aber moralisch fragwürdig – wieder mal so tut als ob sie dem Prekariat das Portemonnaie schützt (und auch noch Putins Ruf). Soziale Gerechtigkeit als Vorwand…es kann nicht sein, dass die Armen im Berggebiet noch mehr fürs Benzin zahlen…Verdecktes Scheibenschiessen auf die Erneuerbaren. Weil sie ja nichts erneuern wollen.

Typen wie sie sorgen dafür, dass die Welt bleibt, wie sie ist.

Sie legen sich wohl gerne am Samstag auf den Diesel-Kühler um hingebungsvoll die Frontscheibe mit dem Sünnali wieder zu polieren. Machen dazu ein leuchtendes Gesicht, als hätte man die Glühbirne erfunden.

Und wenn dann tatsächlich in 3 Jahren der Strom ausgeht für 3 Tage…?

Jesses, wär ja schlimm mal in der Daunenjacke ohne Cordon-bleu den Samschtigsjass zu lugen. Da kommt wohl dieses Titanic-Gefühl auf, der Untergang ihres Luxusdampfers, der nicht versteht Eisberge zu meiden?

Luxusdampferprobleme habt ihr schon. Und Kapitäne, die sich überschätzen sowieso.

Sie bauen auf den Bystander Effekt. Zuerst beunruhigen und dann ausrufen: …die Ruhe der anderen wiegt uns in falscher Sicherheit. Die FDP-Gewerbler glauben auch noch an diese Geschichtlis. (Jahrelang hat das American Petrol Institute: jährlich 10 Mio Dollar in Werbung für  sogennant „saubere“ fossile Brennstoffe ausgegeben.) Das wirkt dann bis zu den Harvard-Absolventen in der Schweiz. OK, die verstehen wenigsten den Satz von Upton Sinclair. „It’s difficult to get a man to understand something when its salary depends upon his not understandig it.“

Sie gehören eigentlich auf die Strafbank…bei all diesen Tscheggs von hinten…

Es ist einfacher die Leute zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht wurden, sagte doch auch schon der alte Mark Twain.

 

 

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