Die schneeweisse Ordnung

In einer Zeit, in der man von den Dingen schon längst oder gar nicht mehr erwartet, dass sie unbedingt richtig sind oder ordentlich überdacht, ist Ordnung wichtig…

Das Leben ruckelt ja sonst schon wie eine hektische Computermaus umher. Also muss Ordnung her.

Ordnung halten ist systemrelevant. Wenn die Welt nicht in Ordnung wird, dann muss die Ordnung Welt werden. Mindestens in meinem Quartier. Dem Lürlibad in Chur.Es gibt wichtigere Dinge als immer nur Klima. Dort  zum Beispiel Schneeräumen.

Und das mit hochtourigen Topverbrennern: Diesel-Baumaschinen…und Hunderte von Churern schaufeln Schnee… aber wieviele kümmern sich ums Klima? Eben.

(Glückliches Land, aus dem es momentan nichts Schlimmeres als die Schneeschaufler-Verhunzung zu beschreiben gibt, kannst du jetzt sagen…) Joo, wir haben uns ja auf die Nichtlösung scheinbar dringender Probleme wie den Klimaschutz geeinigt.

So ein Hauch von Glücksgefühl mindestens in niedriger Dosierung erlebt man jedesmal nach einem Schneefall in meinem Quartier. Wenn es nicht so kalt wäre, stiege so ein Geruch von Ordnung in den Himmel. Sie schaufeln sich als Selbstbegeisterer die ganze Unbill der Welt aus den Herzen. Und das mit grenzenloser Selbstzufriedenheit. Sie wollen sich nicht damit abfinden müssen, im Unvollkommenen zu leben und im Nichts zu vergehen.

Ähnlich der geistlosen Glücklichkeit der Passagier auf Kreuzfahrtschiffen schippert man am Morgen den Schnee weg – eine perfekt durchgetaktetes Ideal.

Sie wollen schliesslich nicht plötzlich in so einem Schmalspur-Strössli wohnen und ihre Nicht-Stehengebliebenheit auch sofort mit dem SUV-Einsatz wieder beweisen können. Und man weiss: ja jedes Gefühl von Ohnmacht, Handlungs- und Kontrollverlust führt zu Aggression.

Die Lürlibader, die gesamtmehrheitlich pekuniärer etwas obenaufschwingen, wie die Fettaugen im Potaufeu sind gute Schnee-Entsorger. Das Leben ist eben hart dort oben – in der Egosphäre.

Eine Schnee-Schaufel kann man halten, wie ein Ross oder einen Porsche. (Für mich wär’s zwar manchmal besser den Mund zu halten). Aber so ein Gemeinschaftswerk aller Beteiligten nobilitiert auch unser Trauma. Und die fleischschweren Wolken aus denen sich der Segen über dem Selig-Schaufler entlädt, rechtfertigen dies.

Ordentliche Quartiere sind auf ihre eigene Art ordentlich, alle unordentlichen Quartiere gleichen einander. Das hätte auch ein russischer Romanklassiker so beschrieben.

Es sind keine böswillige Kontroll-Freaks wie die Königin der Macht in der „Zauberflöte“. Ganz normale Ordos. Und sie stehen wahrscheinlich für die akzeptierte Mehrheit. Also gegen die amtierenden Lethargokraten.

In „Animal Farm“ bekommen die Schweine die Milch und die Äpfel, im „Report der Magd“ bekommt die Elite die fruchtbaren Frauen und wir bekommen die passenden Häuser und Wege zum schneeschippen.

Schneeschleuder. So eine Maschine ist ja ein Garant wie ein Airbag, als Image-Garant für Erworbenes, Vernunft und Weitblick. Dokumentiert den beschleunigten sozialen Aufstieg..

Geht der Schnee weg? Eigentlich sowieso, wenn man lange genug wartet. Schneeräumen in Chur funktioniert, glaubs, so wie ein Putzroboter, der immer und immer wieder gegen dasselbe Stuhlbein fährt…eine Symbolik für unsere ausgeglichene Demokratie.

Doch tagesaktuell ist es dann wie immer demokratisch: den einen zu wenig, den anderen zu viel.

Bei den einen steigt der Blutdruck, weil jetzt no a biz Iiis auf der Strasse, iiii, bei den anderen weil sie endlich auch noch mit ihren teuren Baumaschinen im Winter etwas verdienen können.…ich will damit aber nicht die Vergeblichkeit allen Strebens symbolisieren – bewahre.

Also Ordnung ist, wenn wirklich jedes Objekt am genau dem einen Platz ist, der sein Platz ist. Das heisst der Makrozustand Ordnung braucht genau den Mikrozustand „schneefrei“…sonst befindet sich das ganze Quartier im Makrozustand Unordnung… und das ist nicht nur bei Schneewehen, Unkrautpflänzchen oder Hunden, Kindern und Velofahrern so.

Das Geheimnis ist Nicht-Hinschauen, Augen zu und durch, dann geht das schon. Da ist sowieso Achtsamkeit, Meditation, Grenzsituation und Enttäuschungserfahrung – bei dieser Kälte – und Verbindung mit der Natur mit inbegriffen….das wird alles sympathisch wahrgenommen.

Um es sich in der Illusion von Ordnung gemütlich zu machen. Also gemütlich, wie man es sich in Illusionen eben machen kann…(darum haben wir in Chur auch so ein ordentlich organisiertes Big-Air-Schnee-Event..schon im Oktober)

Es gibt keine Zustandsänderung, deren einziges Ergebnis die Übertragung von Wärme von einem Körper niederer auf einen Körper höherer Temperatur ist. Das ist Entropie oder auch soziale Thermodynamik. So ist in meinem Quartier, mit den Bewohnern von höherer Geldtemperatur auch nicht eine soziale Übertragung auf das Schneeprekariat im unteren Stadtteil zu erwarten. Wir haben mehr vom beidem. Soviel ist klar. Geld und Schnee.

Auch der fortwährende Vergleichsdruck kann so natürlich egalisierend abgebaut werden. Wer vergleicht schon das Schnee-Schaufelmodell in diesen Kreisen.

Für Menschen höherer Ordnung gibt es nämlich Makrozustände und Mikrozustände. Makro-Management und Mikromanagement. Die einen tendieren dann dazu ih Mikromanagement (also überall etwas reinfucken- oder sagt man reinfunken?) für Makromanagement zu halten (also wirklich die grossen Dinge zu beherrschen). Die werden dann Politiker. Und sind dann auch für’s demokratischausgeglichene Schneeräumen ganzstädtisch verantwortlich.

Die Lösung ist nämlich die: Wenn die Welt nicht in Ordnung wird, dann muss der Schnee geordnet beseitigt werden. Wichtig ist: Die La-vita-e-bella- Kontrolllampe sollte halt immer auf Grün stehen. Auch wenn’s schneeweiss schneit.

 

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Spinner

Ich bin ja so ein Komma-Spinner. Siehe oben. Also einer der in Gym-Hallen zu Musik tramplet. Und noch Spass dazu hat. Bis fast zum Komma.

Was für ein Liebreiz? – Könnten Wölfe lachen (das können sie jetzt aber nicht mehr so viel bei uns), würden sie sich in die Krallen kichern. Soviel unnatürliches, so weit weg von der Natur, soviel künstliches. Da kann man doch auch im Fürstenwald spazieren. Das meinen auch meine Kollegen.

Das meinen  meine Spinner-Kollegen nicht. Spinnerinnen und Spinner. Cycling nennt man das Ding etwas modischer.   Wenn wir im Takt auf dem Rad bouncen und rhythmen, wippen und schaukeln, sind wir eins. Ob die 20 jährige Churer-Audabi-Influenza (ohne SVP Sünnali über dem Arschgeweih) oder der 65 jährige, teigige Silberrücken (Tatto-los). Das ist unsere gemeinsame Art zu altern ohne zu altern. Sogar der Tinitus schreit dann manchmal zufrieden ob des harmonisch-akkordreichen, lauten Sound-Getümels…

Das trifft dann zu für recycelte Politiker, für Zu-Alt-Manager ohne Gravitationsfeld, auch für Wechseljahrschwabbelnde..

Mit neuem Elan, zerflederte Ichs, die wieder strahlen…Die einen mit fleckiger und pergamenter Haut, plastinierten Alt-Glatzen und andere mit mehr oder weniger nur noch moralischem Stützapparat. Die anderen knackig-jung oder einfach Teens, die auch mal die Sau rauslassen wollen. Aber alle machen diesen ochsnersporthaften Veitstanz, mal a-rhythmisch, und teilweise spastisch mit. Wir Alten, sportverkleidete Jugendliche, mit der jungtravoltahaften Gestik des alten Durchschnittsboomers dürfen dabei sein. – Ja, man muss auch gönnen können.

Wenn Leute ihr rühriges Zusammensein performen…geht das dann halt fast bis zur Ballermann-Blödigkeit. Wenn dann 30 Nichtsänger mitgrölen: „ Hu de fock is ÄLIS¿“- so frei flottierender Schwachsinn ist ja lockernd. Die Welt ist eh nicht von allein kohärent. Es braucht schon Massen-Akkorde ala Tina Turner,  Stones oder Bligg um uns Generationen zu verbinden…

Es riecht nach Turnhalle, Covid, Wädlischmieri und Eau de Schport..

Und wenn die Alten lange genug über Schlankheitskuren, neue Knies und E-Bikes geredet hatten, clicken sie sich dann in die Clicks, hocken sie dann auf den Sattel.

Solche Dinge geben dem Leben eben einen Halt. – Heute  ziehe ich eh meine Bein-Kraft aus den Dissonanzen der Menschen um mich. Wir zelebrieren so das balsamische Lebensgefühl der Helene Fischers oder der Stubete Gäng, natürlich meist atemlos am Schlusse. So arbeitet die Zeit wie ein gut funktionierendes Elektromotörli mit dem nötigen Drehmoment.

 

Und was natürlich das Geheimnis dieses Sportes ist: man MUSS NICHT  performen. Niemand weiss wieviel Widerstand du eingestellt hast….
cardiocrashiges, bewegungsreiches Vollversagen inklusive.

Auch die sonstigen übelsten Ranglistenfüller, Säcke, auch die allerschwächsten, die totalen Blindgänger sind am Schlusse genau gleich weit. Eine Lebenserfahrung, die wohl am  meisten wir Alten schätzen. Dieses dumme Gefühl ein ganzes Leben verschwendet zu haben, geht da in einer Stunde verloren…

 

Da wird man dann ein anderer Mensch- basierend auf demselben seelischen Chassis. Wobei das reale Chassis natürlich bei den meisten gewinnt. Ich habe Damen beobachtet, die dank dieser Aussicht und der verlorenen Kilos wieder Aussicht auf einen späteren Geliebten haben wollten.

Während der Nackenspeck meiner testosteronen Alterskategorie oft immerhin etwas sportlicher wird. Hartnäckiger Bauchschwabbel schwabbelt wenigstens im Takt…ja sie sehen dann so glücklich aus wie die Golfer, die lebenslang einen  Diesel gefahren sind, und jetzt im Tesla die Knöpfe für den Aschenbecher suchen.

Wohin nur könnte ich hinab-hinaus-voranflüchten? Fragte sich auch schon Odyseus. Wahrscheinlich auch  Napoleon (wieder aktuell )  auf dem Rückzug aus Russland. Dort entstand das Schweizer-Beresinalied. „Jeder hat auf seine Weise etwas, das ihm Kummer macht. “ Mindesten der Kummerspeck.

Darum weiss ichs. Spinnen muss man. Und wie schon Bob Marley selig am Schlusse sagte:

„Manche Leute spüren den Schweiss. Andere werden nur nass.“

Oderso. Das macht den Unterschied.

Die Radleropas, meine Szene, schauen sich dann die Omasgegenrechts mal  richtig an, nicht nur politisch…das Links-Rechts-Schema outet sich ja kaum im Outfits. Eher in Bike-Marken, von Scott bis Cube… Jede Form von Marken-Eskapismus ist erlaubt. (In Klammer: in der Schweiz gibt’s eh bald mehr Hochleistungstraktoren als Bauern. Wieso sollen wir uns nicht als menschliche Hochleistungstraktoren positionieren und traktieren?)

 

Und man kann erst noch dauernd in die Luft gucken. Guat, für Alt-ADHSler. Keine Unfallgefahr. Wir kurbeln dann 60 Minuten wie Bienen, produzieren aber keinen Honig. Und ich schwöre Euch, man fühlt sich anschliessend wie früher die Mammuts, Wollnashörner, Säbelzahntiger und Riesengürteltiere. Nur dass wir nicht aussterben.

Das grosse Nirgendwo – ein geräuschloses Vakuum der Nullität, der Orkus des Nichts? …Nai, eher ein berauschter Flow in der inneren Wiese. Das carpe momentum– wir geniessen die Flow-Minuten mit unseren Cycling- Coaches Ursina, Chrigis, Kuck und Gemma.–  Und keine gähnende Leere wie im Altersheim:

 

Aber wie sagte schon Seethaler: „Man sollte sich lieber dem Schwachsinn nähern, als der Verbitterung.“ Verknorzter werden wir auf jeden Fall nicht.

 

Bis jetzt sind die Hochs auf jeden Fall höher als die Tiefs tief sind. Und das mach’ ich seit 25 Jahren.

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hot air

Das Leben ist vergänglich wie die Kopfhaare (habe ich mal als Glatzenträger gelernt). Ist doch tröstlich. Irgendwo zwischen Altersmilde, Abwenden und Ballflachhalten…habe ich mir angewöhnt nicht alles ernst zu nehmen. Ich bin bloss nicht gut darin. So ist das auch mit den Churer Big Air. Grosse Luft. Viel warme Luft.

Arme Luft. Wenn man im Oktober bei über über 24 Grad Celsius Schnee macht…oder machen muss. Da werden umweltteure Vergemütlichungen zu tollen Wir- sind-auch-modern-Events hochgejazzt. Diese Spassversilberer mit Steuergeldern denken gottseidank halt auch an die Kompensation von Deklassierungsgefühlen der Churer.

Guat, Nichts gegen das professionelle Line-up der vielen guten Musiker. Diesen Anlass brauchts in Chur. Das Glücklichsein der Churer mit Kunstschneee zu befreien und im vorderen Hirnbereich zu installieren war das Ziel. Eine Meisterleistung.

Nur könnte man das zwischen Mai und sogar Oktober mit weniger als 300 Tonnen Stahl und viel weniger Energieauwand…vor allem wenn ohne Schnee-Event.

Einen World-Cup im Tiefseetauchen macht man ja auch nicht auf dem Anapurna.

Guat, man muss sich halt an der Endzeit orientieren. Wissen wir doch von Ski-Abfahrts-Reportagen. In einem Geist von Endspiel-Ökonomie wurde das wohl von einer verzweifelten Stadtregierung als toll-tolle Brot-und-Ablenkungs-Spielen an einer Volksabstimmung verkauft. Und so wie Leute grinsen, die nicht wissen, was sie tun sollen, haben die Churer JA gestimmt.

Wir sind doch sportlich und grosszügig. Und eigentlich möchte man nur  von tollen Sportevents erzählen mit strahlend guter Laune und einer Menge, die rockt…

Ja, Ragettli mag ich auch. Aber die grosse Schanze mit Schnee im Oktober bei 24 Grad? Kann man im Januar in Laax mit bedeutend weniger Umweltversauung. Auch die geltenden Massstäbe für ertragsversprechende Veranstaltungen muss man ja nicht mit hochdefizitären Anlässen schreddern. Das ganze kostet ja ca. eine halbe Million Defizit. Und diesen Anlass gab’s schon (von einem Churer organisiert vor Jahren in Zürich). Bis es dort Defizite gab. Die hat man dann nach Chur transferiert (mit neuen Gläubigern).

„Überstülpung“ heisst das (Lieblingswort von Linard Bardill. Abr guat, der trällert Kinderlieder). Aber ein Stadtrat, der wie so ein entwicklungsverzögertes Lama so ein Event sucht, der unsere mikrigen 500 Betten auslasten soll…der kommt dann auf solche stupende Glückskonzepte, die einzelne auch als Fortschritt verkaufen, und andere als Glücksversuche sehen.

Das grosse teure Nichts. Für sie ist das Nonplusultra. Mit drängendem Weddingplaner-Lächeln wurde uns das verkauft.

Und viele sehen das bodypositiv. Wenn sie nach dem Schanzenkoloss blicken, und sich, vermute ich, kolossal finden.

Ein glitzender, schanzenhochhäusiger, schneeillusionierender , summender, leuchtender Kosmos. Was für einen Äther aus keimfreiem Positivismus sorgt, den wir inhalieren dürfen…

Auch die Wertschöpfungsprofessoren, eine Ansammlung von fpd-geprüften Kaffesatzlesern bestätigen den enormen Wertschöpfungseffekt in der Churer Wirtschaft. Der Unbedenklichkeitsvermerk der städtischen Gemeinderates zum Schutz des städtisch angerosteten Images wurde auch eingeholt. Und das Nachhaltigkeitskonzept gibt’s auch, einfach ohne greenwashing alert.

Unser Stapi, eher ein Mann mit Aufklebersprüchen, hat sich da tüchtig aufgeklebt.

Vor lauter Drang etwas anderes zu sein, hat er seine Self-Therapie gleich der Stadt verschrieben.

Und wen kümmert’s, meine Sehrverehrten, kostet uns ja nichts direkt. Die Eintrittspreise sind normal. Und, meine sehrverehrten Steuerzahler, so eine halbe Kiste ist bei uns ja nichts…

„Aber Herr Doktor, wenn einem die Natur kommt…“, sagt Büchners Woyzeck. Die Natur kommt ja bei uns sonst nicht zu kurz. Die Klimaschutz-Vergegenwärtigung können wir mal beiseite lassen. In Chur muss  man vieles nicht richtig machen.

Und niemand merkt’s. Semiheil genügt, und ein paar tolle Songs dazu erst recht. Das Weltbild ist da wohl irgendwie Welt-Abziehbild.

Und schu, Herr Dokter, stimmt, vom Cabriofahren bekommen Sie Bindehautentzündung, vom velofahren Hodenhochstand…vom Big-Air bestenfalls Ohrenweh, und etwas Budgetnotstand. Obwohl auch Schuppenflechte und Knieweh viel Platz einnehmen in den Gedanken meiner Alters-Mitbürger.

Das sollten wir doch den Jungchurern gönnen.Auch wenn wir uns danach wie eine kolossale Giraffe mit kolossalem Halsweh fühlen.

Dabei wollten sie uns zu aufgekratzteren Zeiten führen.

 

Und wie ein junger Churer einem geschenkten Gaul ins Füttli schaunen? Eruptive Gefühlsbehauptungen mit etwas Wortgeklingel erzielen josowieso mehr Aufmerksamkeit als Komplexität, weiss der Stadtrat. Der gilt eh als zuverlässiger Lieferant solch kultureller Plattitüden.

Irgendwann muss man sich als Stadt entscheiden: Steinbock oder Kuh? Kühe denken, dass die Steinböcke (unser Wappentier) schon ein gutes Image haben, immer so gute Rollen im TV bekommen. Und Kühe können eh nur wiederkäuen. Mit diesen Fantastillionen-Projekten kann man doch gut unsere Defizite regenerieren. Oder wiedergekäut: Ist doch wohl nicht schwierig, das um eine halbe Kiste runterzudimmen..

Und überhaupt: man kann das differenzierter sehen. Des einen Glücksgefühl ist des anderen Ohrenweh.

Das ist wie wenn man bei Übergewicht von Untergrösse redet.

Immer eine Frage der Sicht. Und von der hohen Schanze aus sieht’s vielleicht so aus wie wie ein Hund, der auf den Hinterbeinen läuft. Er schafft’s immerhin. Es gelingt nicht gut, aber man wundert sich es überhaupt zu sehen. Da kann man sich dann schon an der Glatze kratzen.

 

 

 

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